Eine Idee, die 2019 entstand, konnte am 9. und 10. Juli 2022 endlich in die Tat umgesetzt werden.
12 Turnerinnen, Turner und Freunde haben sich am Samstag nach dem Mittag beim Klöntalersee getroffen. Bevor es los ging, noch mit etwas Essen stärken und Sonnencreme einreiben. Der Aufstieg zur Glärnischhütte war an praller Sonne, was die 700 Höhenmeter Aufstieg nicht viel einfacher machten. Zuerst aber machte Wildi (Bergführer Roman Fischli) Gepäckkontrolle. In den Bergen ist definitiv weniger mehr und je leichter der Rucksack, desto leichter fällt einem der Aufstieg. Die Tour haben wir aber ganz gemütlich mit dem Taxi bis nach Chäseren gestartet. Dort hätte eigentlich schon die erste Stärkung auf uns warten sollen. Leider hatte aber die Beiz geschlossen…
Schritt für Schritt sind wir nun Richtung Glärnischhütte (1’991 MüM) aufgestiegen. Unterwegs hat Wildi noch etwas Blumenkunde gemacht. Wir durften die wilde Feuer-Lilie, das Edelweiss, den Türkenbund und das Knabenkraut kennenlernen. Dies sind nur ein paar wenige Blumen von der grossen Vielfalt, welche uns den ganzen Aufstieg begleitet haben.
Auf der Hütte angekommen haben wir alle gerne etwas Kühles getrunken. Leider aber verschwand dann schon bald die Sonne hinter den Wolken. Die tollen Gespräche, die vielen Fragen über den Weg bis zum Gipfel und die lustigen Witze haben die Herzen aufgeheitert und die Zeit bis zum feinen Nachtessen überbrückt. Wir durften uns im Winterschlag einquartieren. Die Ruhe haben wir alle genossen, denn der Speisesaal der Hütte war ziemlich voll. Nach dem Nachtessen ist der zweite Bergführer Andreas Jud zu uns gestossen und hat geholfen die Steigeisen anzupassen, damit die dann am anderen Tag auf dem Gletscher halten. Der Glarner Alpenbitter zum Schluss hat geholfen etwas zur Ruhe zu kommen und den Schlaf zu finden.
Damit wir nicht mit der grossen Masse den Aufstieg zum Gipfel in Angriff nehmen mussten, durften wir ausschlafen. Frühstück um 05:30 und Abmarsch um 06:00 Uhr. Noch etwas müde und mit kleinen Augen ging der Aufstieg bis zum Glärnischgletscher ziemlich ring. Dort hiess es Anseilen und Steigeisen montieren. Schritt für Schritt ging es über den Gletscher. Oben angekommen hiess es Mut fassen, denn der Weg führte über eine steile Wand runter zum Schwandergrat. Nun noch die letzten Höhenmeter hinter uns bringen und dann haben wir es geschafft. Das Gipfelkreuz mit dem Kessel und der Glocke vom Vreneli haben wir alle mit Schweissperlen, Kraft und viel Mut erreicht. Stolz haben wir den Gipfel vom Vrenelisgärtli auf 2’900 MüM genossen. Leider hatten uns die Wolken die Aussicht bis ins Freiamt verdeckt. Nach einer Pause und dem Gruppenfoto nahmen wir den gleichen Weg zurück. Nun heisst es die Wand wieder hochklettern, bis wir den Glärnischgletscher erreichten.
Nach den 1’000 Metern Aufstieg durften wir diese wieder bis zur Hütte absteigen. Nur diesmal wartete auf der Glärnischhütte ein feiner Hamburger und Kuchen auf uns. Gestärkt und mit schon etwas müden und wackeligen Beinen mussten wir auch die letzen 700 Höhenmeter weiter absteigen, bis wir wieder zurück beim Taxi auf der Chäseren waren.
Glücklich, zufrieden und etwas müde sind wir alle stolz wieder zurück im Freiamt angekommen. Wer weiss, vielleicht gibt es im nächsten Jahr eine Bergtour 2.0 mit dem STV Sins.